Neuer Leiter unserer chirurgischen Abteilung
27. April 2023So war unser Tag der offenen Tür 2023
21. Juni 2023In den letzten Jahrzehnten hat sich die Tiermedizin in erstaunlichem Maße weiterentwickelt. Neue medizinische Fortschritte ermöglichen es Tierärzten, Krankheiten bei Haustieren besser zu diagnostizieren und zu behandeln. Moderne Geräte, verbesserte Technologien und fundierte wissenschaftliche Forschung haben zu einer signifikanten Verbesserung der medizinischen Versorgung geführt.
In der Vergangenheit war die Tiermedizin eine Männerdomäne. Männliche Tierärzte waren in Kleintierpraxen deutlich in der Überzahl, und Frauen hatten es schwer, sich in diesem Bereich überhaupt zu behaupten. Doch dieser Trend hat sich grundlegend gewandelt. Heute besteht die große Mehrheit der Studierenden der Tiermedizin aus Studentinnen, welche maßgeblich zum Erfolg der Praxen beitragen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Arbeitsbelastung in Tierarztpraxen. Früher waren Tierärzte rund um die Uhr im Einsatz und wurden oft nur minimal entlohnt. Dies führte zu einer Belastung der persönlichen Beziehungen und der eigenen Gesundheit. Heutzutage wird immer mehr Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Privatleben und Beruf gelegt. Tierärzte erkennen, dass ihre eigene Zufriedenheit und Gesundheit von entscheidender Bedeutung sind, um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. Flexible Arbeitszeiten, Teilzeitoptionen und verstärkte Teamarbeit haben dazu beigetragen, dass Tierärzte ihre beruflichen Verpflichtungen besser mit ihrem Privatleben vereinbaren können.
Dieser Wandel in Kleintierpraxen geht einher mit steten gesellschaftlichen Veränderungen. Die steigende Präsenz von Frauen, der medizinische Fortschritt, die verbesserte Vereinbarkeit von Privatem und Beruf sowie die tiefere Beziehung zwischen Tieren und Menschen haben die Arbeitsweise von Kleintierpraxen grundlegend verändert.
Heutzutage streben nur noch wenige Studierende an, eine eigene Praxis zu gründen und schließlich auch zu führen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele junge Tierärzte fürchten das finanzielle Risiko, das mit dem Betrieb einer eigenen Praxis einhergeht. Die Kosten für den Erwerb einer etablierten Praxis sind oft hoch und erfordern beträchtliche Investitionen. Zudem stellen die administrativen Aufgaben und die Verantwortung für Personal und Geschäftsführung eine große Herausforderung dar, besonders für junge Tierärzte, die gerade erst ihre Karriere beginnen.
Damit geht allerdings eine weitere Herausforderung für Praxisinhaber wie Frau Dr. Rabeling einher: Wie kann eine Praxis zukunftssicher und nachhaltig geführt werden? Welcher Weg für die Zukunft kann gefunden werden, um langfristig und vorausschauend die Praxisentwicklung voranzutreiben?
„Um handlungsfähiger und vorausschauend agieren zu können, geht ein Trend dahin, dass inhabergeführte Betriebe wie meiner ihren Fortbestand in Form einer Zusammenarbeit mit mehreren Tierarztpraxen und -kliniken in einem Verbund sichern. Dies stellt einen wegweisenden Schritt für die gesamte Tiermedizin dar zur Optimierung und Zukunftssicherung für das Wohl des Tieres und der Besitzer“. Deshalb hat sich Frau Dr. Rabeling dazu entschieden, dem Netzwerk „Tierarzt Plus Partner“ beizutreten.
„Dies ermöglicht mir, langfristig sicher planen zu können. Tierarzt Plus Partner ist ein deutschlandweites erfahrenes, aber noch junges Netzwerk von Kleintierpraxen und -kliniken in Deutschland und ermöglicht den Tierärzten durch gemeinsame Strukturen eine zukunftsorientierte Lösung, unter anderem z.B. für die Praxisweiterführung und Praxisnachfolge zu finden.
Dabei können wir Tierärzte auf umfassende Ressourcen wie gemeinsame Einkaufsmöglichkeiten, Marketingunterstützung, den Austausch bewährter Verfahren und Weiterbildungsmaßnahmen profitieren. Wichtig für mich war bei meiner Entscheidung, dass sich gleichzeitig aber im Praxisalltag und für die Kunden nichts ändern wird. Ich führe in meiner altbewährten Art die Praxis weiter und werde in vielen nicht-tierärztlichen Bereichen unterstützt. Damit bleibt endlich wieder mehr Zeit für die eigentliche Arbeit, nämlich sich um das Wohl der Vierbeiner zu kümmern. So bietet sich mir eine attraktive Balance zwischen Unabhängigkeit und Zusammenarbeit. Gleichzeitig bilde ich meine Tierärzte weiter zu potenziellen Nachfolgern aus, ohne dass diese später das immense finanzielle Risiko tragen müssen“, so Frau Dr. Rabeling.
Ein weiteres großes Problem in unserer Gesellschaft ist der Fachkräftemangel, der vor der Tiermedizin Halt macht. Dies war ein weiterer Grund für die erfahrene Tierärztin, dem Netzwerk „Tierarzt Plus Partner“ beizutreten: „Seit langem sind wir eine Ausbildungspraxis. Seit dem 01.05.23 bilde ich zusätzlich südamerikanische Tierärzte für den deutschen Tierärztemarkt aus. Aufgrund meiner beruflichen Vita, da ich lange in Südamerika selbst gelebt habe, möchte das Netzwerk mit mir zusammen auch hier neue Wege gehen“.
Die Zukunft einer modernen Kleintierpraxis liegt somit in der Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Die Rolle der Frau in der Tiermedizin hat sich deutlich gewandelt, und die Bedeutung einer ausgewogenen Work-Life-Balance wird immer wichtiger. Die Zusammenarbeit in Netzwerken und die Ausbildung von internationalen Tierärzten können dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu bewältigen und eine erfolgreiche Zukunft für Kleintierpraxen zu sichern.
Frau Dr. Rabeling und ihre Kleintierpraxis in Heppenheim stehen für diesen Wandel in ihrer Branche und Gesellschaft. Sie zeigt, wie Innovationsgeist, Engagement und der Mut zur Veränderung die Tiermedizin von morgen gestaltet, das Wohl des Patienten und Tieres dabei stets im Blick habend.