Es ist wieder Zeckenzeit!

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Wer im Moment mit seinem Hund unterwegs ist, hat oft danach auf dem Fell und auf der Haut seines Tieres unliebsame Mitbewohner zu beklagen, die Zecken. Diese sind äußerst gefährlich für Ihren Hund und auch für Sie selbst. Die Zecken, die die am zweithäufigsten vorkommenden äußeren Parasiten des Hundes darstellen, sind von Frühling bis in den späten Herbst aktiv. Durch unser immer wärmer werdendes Klima bleiben sie auch immer länger aktiv.

Hier die in unseren Breitengraden vorkommenden Zecken:

Gemeiner Holzbock

Braune Hundezecke

Buntzecke

Auwaldzecke

Zeckenerkrankungen

Die Zecken übertragen Erkrankungen auf Ihr Tier und auch auf den Menschen. Deshalb möchten wir Sie in einer Zusammenfassung über die wichtigsten Zeckenerkrankungen in unseren Breitengraden informieren.

Borreliose:
Die Übertragung der Borrelien erfolgt vor allem über den gemeinen Holzbock. Die Symptomatik ist sowohl beim Mensch als auch beim Tier sehr unterschiedlich, da die Erreger alle Organe und Gewebe befallen können. Fieber und Gelenkschmerzen, wechselnde Lahmheiten, Gelenkschwellungen, krankhafte Schwellung der Lymphknoten, der Hund will nicht mehr fressen und ist schlapp, dies sind nur einige Symptome für diese Erkrankung. Die endgültige Diagnose Borreliose kann nur durch einen Erregernachweis im Blut erfolgen.

Anaplasmose:
Anaplasmen sind gram. neg. Bakterien der Ordnung der Rickettsien. In Deutschland wird die Krankheit durch den Erreger Anaplasma phagocytophilum ausgelöst. Der Überträger in Europa ist der gemeine Holzbock. Die erkrankten Hunde haben Fieber, fressen nicht, sind schlapp und nicht leistungsfähig, schlafen viel. Bei der Überprüfung des Blutbildes zeigt sich eine Anämie (Verminderung der Hämoglobin-Konzentration im Blut oder alternativ des Hämatokrits, die roten Blutkörperchen sind vermindert). Die endgültige Diagnose Anaplasmose kann ebenfalls nur durch einen Erregernachweis im Blut erfolgen.

Ehrlichiose:
Auch hier ist sind die Erreger (Ehrlichien) gram. neg. Bakterien der Ordnung der Rickettsien, werden aber über die braune Hundezecke übertragen. Der Erreger invadiert die weißen Blutkörperchen und die Erkrankung führt zur Blutarmut und Zerstörung der Blutgerinnung. Die klassische, durch Ehrlichia canis hervorgerufene Ehrlichiose ist in den Tropen und Subtropen sowie im Mittelmeerraum heimisch.

ABER: Die braune Hundezecke ist zum Beispiel schon in Heidelberg festgestellt worden. Durch die vielen Reisen der Hunde in und aus dem Ausland ist diese Erkrankung auch schon bei uns angekommen. Auch hier sind die Symptome sehr unterschiedlich und zeigen sich in Fieber, Fressunlust, Nasenbluten, aber auch eventuelle zentralnervöse Störungen wie auch Schwellungen der Lymphknoten gehören dazu. Bei der Überprüfung des Blutbildes zeigt sich eine Anämie, Verminderung der weißen Blutkörperchen, eine deutliche Verminderung der Blutplättchen, die zur Blutgerinnung nötig sind und diverse andere Parameter. Die endgültige Diagnose Ehrlichiose kann nur durch einen Erregernachweis im Blut erfolgen.

Babesiose:
Diese durch die Babesien (Babesia canis) hervorgerufene Infektionskrankheit ist hier in unseren Breiten noch nicht so häufig, aber es gibt sie schon. Überträger in Europa ist die Auwaldzecke. Hierbei werden die roten Blutkörperchen vom Erreger befallen und nach der Vermehrung der Babesien zerstört. Symptome sind Fieber, Zerstörung der roten Blutkörperchen, der Hund frisst nicht, ist schlapp, Multiorganversagen. Die endgültige Diagnose Babesiose kann nur durch einen Erregernachweis im Blut erfolgen.

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis):
Dies ist eine Infektionskrankheit, an der hauptsächlich nur der Mensch erkrankt. Hier ist der Überträger wieder der gemeine Holzbock. Ausgelöst wird die Erkrankung durch das FSME-Virus, grippeähnliche Symptome, Fieber und ein Teil der Patienten bekommen eine Meningoencephalitis, eine Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten. Der Hund oder auch die Katze, die nicht gegen Zecken behandelt werden, können die die mit dem FSME-Erreger infizierte Zecke natürlich mit nach Hause bringen.

Mit der Auflisten der Erkrankungen, die Ihr Hund bekommen kann, sehen Sie, wie wichtig es ist, etwas gegen die Zecken zu unternehmen. Es gibt sehr viele unterschiedliche „Antizeckenmittel“ für Hund und Katze. Viele allerdings wirken nicht. UNSER ANLIEGEN IST ES, SIE GENAU ZU BERATEN! Bitte fragen Sie uns, welches Mittel für Ihr Tier das beste Antizeckenmittel ist, dann können Sie sicher sein, dass Ihr Tier und somit auch Sie gut gegen diese Biester geschützt sind. Eine gute Vorbeugung gegen die Zecken verhindert, dass Ihr Tier erkrankt und sich somit einer langwierigen Therapie mit Antibiotika unterziehen muss.