Gefahren an Ostern
4. April 2022Vor nicht langer Zeit war die kleine Vaya 🐱 für eine allgemeine Untersuchung bei uns vorstellig. Während der Untersuchung fiel uns dann aber auf, dass die kleine Katze Koordinationsschwierigkeiten zeigte. Dabei konnte sie sich schwer auf der Hinterhand halten und in ihr Allgemeinbefinden verschlechterte innerhalb kürzester Zeit. Sie zeigte alle Symptome einer Vergiftung mit Alfa-Chloralose hin (Rattengift). Dieses Toxicum wird in der Rattenbekämpfung eingesetzt. Es schmeckt gut und vergiftet schnell. Die Tiere verlieren schnell an Temperatur, fallen ins Koma und wenn sie nicht schnell behandelt werden, versterben sie.
Vaya hatte das große Glück, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Wir konnten Vaya retten und schon am übernächsten Tag nach Hause entlassen.
Die Geschichte von Vaya nehmen wir zum Anlass, für unsere Kunden wichtige Fakten zum Thema Vergiftungen zusammenzutragen:
Dies kann aber immer nur eine Zusammenstellung sein, wichtig ist, dass sie sich bei Vergiftungsverdacht sofort bei ihrem Tierarzt melden. Unsere Notdienstnummer finden sie unter dem Menüpunkt „Notfall“ auf dieser Website
Erste Symptome für eine Vergiftung
- Krampfanfälle
- Blutungen an verschiedenen Lokalisationen
- Erschwerte Atmung
- Blutiger Urin
- Blutiger Kotabsatz
- Blutiger Husten
- Apathie (Lustlosigkeit)
Bereits bei dem Verdacht der Aufnahme: Kontaktieren Sie bitte sofort einen Tierarzt. Je früher gehandelt wird, desto besser ist die Prognose. In der Tierarztpraxis wird das Tier entsprechend seiner Symptome sofort behandelt.
Für die Behandlung ist es immens wichtig, die Art des Giftes und der Zeitpunkt der Giftaufnahme. Ist das Gift nämlich noch im Magen, kann man mit dem Auslösen von Erbrechen das Gift noch eliminieren. Als Beispiel weitere Behandlungsmöglichkeiten ist der Einsatz von oraler giftbindender Mittel oder die Beschleunigung der Ausscheidung über den Urin.
Gerade bei Freigängern ist es schwierig, die Kontrolle darüber zu haben, ob die Katze giftige Substanzen aufnimmt. Es gibt jedoch auch in Ihrem Haushalt viele Gefahren (zum Beispiel giftige Pflanzen) und deshalb machen Sie diese bitte für die Katze unzugänglich.
Giftige Nahrungsmittel (Auszug) für Hunde, Katzen und Kleintiere
Schokolade:
Tiere können den giftigen Kakaobestandteil Theobromin nicht abbauen.
Zwiebeln, roh oder gebraten:
Darin enthaltene Disulfide zerstören rote Blutkörperchen.
Avocado:
Der Verzehr von Avocados ist für Hunde allein schon wegen ihres hohen Fettgehalts nicht zu empfehlen. Des Weiteren kann es sogar lebensgefährlich für die Vierbeiner sein. Denn die Früchte enthalten giftiges Persin, das den Herzmuskel des Hundes schädigen und zu seinem Tod führen kann.
Kerne von Steinobst in größeren Mengen:
Diese enthalten Blausäure, die Nervenstörungen verursachen kann.
Walnüsse:
Diese können mit dem Pilz Penicillium crustosum befallen sein, der ein Gift namens Roquefortin C bildet. Führt zu schweren Anfällen mit Krämpfen und Erbrechen
Rohe Kartoffeln, Tomaten oder Auberginen:
Sie enthalten ein giftiges Alkaloid, das Solanin.
Süßstoff:
Xylit aus zuckerfreien Bonbons und Kaugummis
Weintrauben und Rosinen:
Bereits 3 g Rosinen oder 10 g Weintrauben pro Kilo Körpergewicht können bei betroffenen Hunden zum Nierenversagen führen.
Teebaumöl und andere ätherische Öle:
Zusätzlich dass sie für unsere Vierbeiner giftig sind muss man bedenken, dass unsere Freunde einen viel besseren Geruchsinn als wir Menschen haben. Es ist für sie eine Qual, diese Öle allein riechen zu müssen.
Rohes Schweinefleisch:
Darin kann das Aujeszky-Virus enthalten sein, das eine tödliche Erkrankung des Nervensystem bei Hunden auslösen kann. Deshalb das Fleisch immer gut durchgaren. Dann sterben die Erreger ab.
Rohe Eier:
Können Salmonellen enthalten.
Andere giftige Substanzen für Haustiere
- Schmerztabletten: z.B.: Ibuprofen verursacht Magen-Darm-Entzündungen mit Blutungen.
- Tabak – das gilt auch für weggeworfene Zigarettenstummel
- Alkohol
- Medikamente (vor allem Schmerz- und Schlafmittel)
- Putzmittel
- Schneckenkorn, Rattengift und andere Schädlingsbekämpfungsmittel
- Unkrautvernichtungsmittel
- Frost- und Holzschutzmittel
- Farben und Lacke
- Chemikalien aller Art
Giftige Pflanzen
Wildpflanzen (Auswahl):
Farn, Königskerzen, Buchsbaum (hochgiftige Alkaloide), Fingerhut, Maiglöckchen, Holz vom Holunder (kein Holunderholz apportieren lassen), Lilien, Narzissen, Efeu, Trompetenbaum, Robinie, Eibe, Blauregen, Goldregen, Herbstzeitlose, Oleander, Lupine, Rhododendron, Azalee, Mistel und viele mehr.
Zimmerpflanzen (Auswahl):
Wurzeln von Alpenveilchen, Gummibaum und andere Ficus-Arten, Philodendron, Weihnachtsstern, Drachenbaum, Yuccapalme, Calla, Amaryllis und viele mehr.
Wir bitten Sie zum Wohle Ihres Tieres:
Wenn Sie nur den Verdacht haben, dass ihr Tier Gift gefressen hat, dann kontaktieren sie sofort einen Tierarzt.